Die Feststellung einer Dysfunktion setzt ein langes und intensiver Training des Tastvermögens voraus. Die osteopathische Behandlung erfolgt mit eigens entwickelten osteopathischen Techniken. Ziel ist, es dem behandelten Menschen zu ermöglichen, durch Verbesserungen der Beweglichkeit der betroffenen Struktur, sich selbst auf natürliche Art und Weise ins Gleichgewicht zu bringen.
Osteopathie beschränkt sich nicht auf die Behandlung einzelner Symptome, sondern sieht immer den Menschen als Ganzes. Behandelt werden daher auch keine Krankheiten, sondern Menschen. Die Beseitigung von Symptomen ist im Grunde nicht Ziel der Behandlung, sondern nur ein Ergebnis der Auflösung von Einschränkungen osteopathischer Dysfunktionen jeder Art.
Bevor eine osteopathische Behandlung begonnen wird, ist es manchmal ratsam, eine einhergehende schulmedizinische Diagnostik voranzustellen. Auch befunde aus früheren medizinischen Untersuchungen sind hilfreich. Die Osteopathie ergänzt in vielen Fällen die klassische Schulmedizin, ersetzt diese aber nicht.
Eine osteopathische Behandlund dauert zwischen 40 und 60 Minuten. Jede neue Therapiesitzung wird individuell auf die Symptome des Patienten abgestimmt. Der genaue Verlauf der Behandlung ist vom Einzelfall abhängig. Im folgenden wird der grundsätzliche Ablauf einer Behandlung erläutert:
Eine Behandlung beginnt zunächst immer mit einem Einführungsgespräch (Anamnese). Hierbei werden Informationen über akute und chronische Beschwerden, das allgemeine Befinden, Vorerkrankungen, Operationen, Medikamente und vieles mehr erfragt. Weiterhin wird darauf geachtet, ob die Beschwerden des Patienten eine Kontraindikation darstellen und ärztlich behandelt werden müssen (z.B. Masern o.Ä.). Auch hat der Patient hier die Möglichkeit Fragen zu stellen und Wünsche zu äußern. Dies dient dem Aufbau eines für jeden Menschen individuellen Gesamtbildes. Dieser Prozess nimmt in der ersten Behandlung etwas mehr Zeit ein und fällt in Folgebehandlungen meistens deutlich kürzer aus.
Danach erfolgt eine Ganzkörperuntersuchung. Ziel ist es die individuellen Spannungsmuster zu erfassen und sie zusammen mit der Anamnese zu einer Behandlungsstrategie zu verbinden. Es ist ein sehr wichtiger Teil, da Beschwerden teilweise durch komplexe Spannungsmuster in anderen Körperregionen bedingt sein können.
Im Anschluss erfolgt die Behandlung selbst. Sie ist auf den Ergebnissen der Anamnese und der Untersuchung aufgebaut.
Zum Abschluss findet ein weiteres Gespräch statt, in dem ich die Behandlung und das Behandlungsziel nochmal erkläre und versuche einen Ausblick zu geben. Auch können weitere Fragen des Patienten besprochen werden. Dieser Punkt entfällt manchmal, falls etwas mehr Zeit für die Behandlung selbst benötigt wird.
Wichtig ist, dass Sie, falls vorhanden, aktuelle ärztliche Befunde mitbringen. Sollte die Krankheitsgeschichte langwierig
oder sehr komplex sein, sind auch ältere/alte Befunde interessant und bitte mitzubringen. Weiterhin sollten
Sie sich voher Gedanken über ältere Operationen, Krankenhausaufenthalte, Unfälle und Verletzungen machen.
Hier sind Befunde nicht zwingend notwendig, aber es sollte möglichst vollständig benannt werden können.
Für die Untersuchung sollte der Patient sich bis auf die Unterwäsche entkleiden. Es empfiehlt sich also Unterwäsche anzuziehen,
in der man sich auch wohl fühlt. Sollte es jemandem unangenehm sein, so wird natürlich niemand
dazu gezwungen die Kleidung abzulegen. In diesem Fall empfiehlt es sich in kurzer Sporthose, Jogginghose
oder vergleichbarer Kleidung zu kommen, da sie für die Therapie besser geeignet ist. als Jeans o.ä. .