Jetzt online Osteopathie Termin buchen

29.10.2017

Was ist Osteopathie?

Der zweite Artikel in diesem Blog befasst sich mit der Frage: "Was ist Osteopathie?".

Foto zum Artikel mit dem Thema Was ist Os...

Was ist Osteopathie?

Die Osteopathie ist eine eigenständige Form der Medizin. Im Wesentlichen geht es darum Funktionsstörungen im Körper zu erkennen und diese manuell, also mit den Händen, zu beheben. Eine der Grundregeln der Osteopathie ist die sogenannte "Rule of the Artery". Dies bedeutet, dass der Körper, wenn der Blutzu- und abfluss ohne Einschränkung funktioniert, in der Lage ist fast alle Probleme selbst zu lösen. Still selbst sagt dazu:

" Wer schließen kann, wird sehen, dass dieser große Fluss des Lebens angezapft und das verdorrte Feld sofort gewässert werden muss, sonst ist die Ernte der Gesundheit für immer verloren.".

Fluss

Das Grundprinzip der Osteopathie ist, dass der Körper über intelligent (göttlich?) gesteuerte Autoregulationsmechanismen und Selbstheilungskräfte verfügt. Diese werden im Körper über die Übertragung biochemischer (z.B. Hormone) oder elektrischer Wege (Nerven) vermittelt. Für ein optimales Funktionieren der Autoregulation im Körper ist ein freies Fließen von Blut, Lymphe und Nerven wichtig. Kommt es im Körper z.B. durch Blockaden oder Verspannungen zu Stauungen oder Irritationen der Nerven, so kann es im nachfolgenden Gebiet zu Problemen kommen. Die Selbstheilungskräfte können nicht mehr frei wirken und Krankheit oder Schmerz können entstehen.

Allgemein wird die Osteopathie didaktisch in drei Bereiche unterteilt:

  • Parietale Osteopathie
  • Viszerale Osteopathie
  • und Kraniosakrale Osteopathie

Der parietale Bereich umfasst das gesamte muskukoskelettale System. Dazu gehören Knochen, Muskeln, Sehnen, Bänder und das Bindegewebe.

Der viszerale Bereich umfasst alle Organe im Burstkorb (mit Hals), Bauch und Becken.

Der kraniosakrale (Cranium bedeutet Schädel, Sakrum bedeutet Kreuzbein) Bereich umfasst den gesamten Kopf, die Wirbelsäule bis zum Steißbein, das Gehirn und Rückenmark sowie die Hirnhäute.

Diese drei Teilbereiche sind untrennbar miteinander verbunden und werden nur fürs Unterrichten und Erklären aufgeteilt. Im lebenden Körper ist es kaum möglich sie isoliert zu betrachten, da sie auf unendlich vielen Wegen miteinander verbunden sind und zusammen den Menschen bilden.

Ein weiterer Punkt ist, dass in der Osteopathie der Körper immer als Einheit gesehen wird. Die Ursache für z.B. Schmerzen können weit entfernt, oder auch nahe dran liegen. Dazu ein Beispiel: Hat ein Mensch Schmerzen im linken Schulter-Nacken-Bereich, so kann es daran liegen, dass er dort eine Blockade an der Wirbelsäule hat, welch die Schmerzen verursacht. Allerdings könnte das Problem auch über eine Blockade im Ellenbogen mit muskulären Zug zur Schulter bedingt sein. Oder durch eine Blockade der Fußwurzelknochen, die über eine veränderte Körperstatik zu Problemen weiter oben führen. Diese Liste mit Möglichkeiten lässt sich fast beliebig lang fortführen und auch auf den Organbereich oder das kraniosakrale System beziehen.

Damit eine Behandlung dieser Beschwerden erfolgreich sein kann, muss sie also prozessorientiert und patientenzentriert sein. Dies bedeutet, dass der Patient sorgfältig und individuell untersucht werden muss, um herauszufinden, warum seine Beschwerden bestehen. Anhand dieser Untersuchungsergebnisse wird dann eine auf den Patienten individuell ausgerichtete Behandlung durchgeführt. Was nicht gemacht wird ist zu sagen: Bei Schmerzen im Schulter-Nacken-Bereich behandeln wir immer die Halswirbelsäule, die Rippen und das Schultergelenk. Denn all diese Bereiche können, aber müssen nicht zwangsläufig betroffen sein.

Die wahre Kunst in der Osteopathie ist also nicht die Behandlung selbst (auch wenn sie natürlich wichtig ist), sondern herauszufinden , welche Bereiche überhaupt behandelt werden müssen.

Dies führt zu einem weiteren wichtigen Punkt: Die Osteopathie ist absolut anatomiebasiert. Auch wenn einige Behandlungen einen sehr weichen und spirituellen Eindruck machen, so ist die Grundlage einer jeden Behandlung eine exakte Kenntniss der Anatomie und der funktionellen Zusammenhänge!

Das Ziel einer Behandlung ist es funktionelle Einschränkungen zu lösen, um damit die intelligenten Selbstheilungskräften des Körpers zu unterstützen. Das was als Heilung passiert ist das, was der jeweilige Körper selbst mit diesem Mehr an Freiheit macht. Nicht der Therapeut heilt den Patienten, sondern er untersützt nur den Körper bei der Selbstheilung!

Still sagte dazu:

" Find it, fix it, leave it alone.".

Daher kann es sein, dass sich der Patient sofort nach der Behandlung deutlich besser fühlt. Es kann aber auch ein paar Tage bis Wochen dauern, bis eine Besserung eintritt. Manchmal braucht es auch eine längere Behandlungsabfolge um überhaupt eine Verbesserung zu erreichen. Denn wenn Probleme im Körper schon lange bestehen, braucht es mitunter sehr viel Zeit um dieses Muster im Körper zu lösen. Und natürlich gibt es leider auch Fälle, in denen mit Osteopathie keine Besserung erreicht werden kann.

Hier eine Auswahln an Beschwerden, bei denen Osteopathie helfen kann (übernommen aus dem Infoflyer vom Verband der Osteopathen in Deutschland; www.osteopathie.de ):

im Bereich des Bewegungsapparates:
Gelenkprobleme, Hexenschuss, Ischialgie, Schleudertrauma, Verstauchung und andere Verletzungen,

... im internistischen Bereich:
Verdauungsstörungen, Sodbrennen, Organsenkung, Operationsfolgen wie Narben und Verwachsungen, funktionelle Herzbeschwerden,

... im Hals – Nasen – Ohren – Bereich:
Kopfschmerzen, Migräne, Nasennebenhöhlenentzündung, chronische Mittelohrentzündung, Mandelentzündung, Schwindel, Tinnitus, Kiefergelenksproblematik, Bissregulation,

... im urogenitalen Bereich:
Menstruationsbeschwerden, Schwangerschaft, Geburtsvorbereitung und -nachsorge, klimakterische Beschwerden, unerfüllter Kinderwunsch,

... in der Kinderheilkunde:
geburtsbedingte Schädel- und Gesichtsverformung, Schiefhals, Kiss-Syndrom, Skoliose, Hüftdysplasie, Spuckkind, Entwicklungsverzögerungen, Lern- und Konzentrationsstörungen, Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom (ADS), Behinderungen,

... bei Hauterkrankungen:
Neurodermitis, Gürtelrose, ...

◂ Zur Übersicht

Dieser Artikel wurde von Marco Asmussen verfasst.

Falls Sie Fragen zu diesem Artikel oder sonstige Anliegen haben, kontaktieren Sie mich gerne.